300 Mitglieder wählen CDU-Direktkandidaten zur Kreistagswahl

16.01.2018

„Es ist schön, vor so vielen Mitgliedern zu stehen“, zeigte sich Johannes Callsen begeistert –  Fast 300 CDU-Mitglieder konnte der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete jetzt im Schleswiger Hohenzollern begrüßen. Sie wollten nicht nur die Kandidaten für die Kreistagswahl aufstellen, sondern auch ihren Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Daniel Günther erleben.
Callsen erinnerte an das gute Ergebnis der Landtagswahl, bei der alle drei Wahlkreise mit deutlichem Vorsprung gewonnen werden konnten. Schleswig-Flensburg sei mit Justizministerin Sabine Sütterlin-Waack erstmals seit Jahrzehnten wieder direkt in einem Landeskabinett vertreten. Er stellte klar fest, dass „Jamaika“ in Kiel nicht nur „vertrauensvoll funktioniert sondern anpackt, was auch in Schleswig-Flensburg wirkt.“ Als Beispiele nannte der Abgeordnete die Verdoppelung der Mittel für die Sanierung von Landesstraßen und das Kommunalpaket.
„120 Millionen Euro mehr stehen den Kommunen damit dieses Jahr für KiTas, Schulgebäude, Sportstätten und Investitionen zur Verfügung. Damit ist uns ein richtig großer Wurf gelungen“, freut sich Callsen. Er bedauerte indessen, dass es auf Bundesebene zu keiner Jamaika Koalition gekommen sei. Nach den zähen Sondierungsverhandlungen läge jetzt ein Ergebnis vor, bei dem sich SPD und CDU/CSU wiederfinden könnten. „Ich kann nur an die SPD appellieren, sich ihrer demokratischen Verantwortung nicht zu verweigern. Wer sich zur Wahl stellt, sollte auch regieren wollen. Die Menschen erwarten, dass in Berlin nun endlich eine stabile Bundesregierung gebildet wird!“
Daniel Günther griff die Jamaika-Verhandlungen in seiner Rede auf. In Schleswig-Holstein habe man sich anders respektiert als in Berlin. Es könne nicht sein, dass ein vertrauliches Wort einen Moment später vom politischen Gegenüber in alle Welt hinaus getwittert werde. Allerdings seien Äußerungen wie der „Zwergenaufstand“ auch nicht ideal gewesen. „Manchmal hilft es, einfach einmal die Klappe zu halten“, stellte der MP unter Beifall fest. Kritisch setzte er sich mit Forderungen nach einer Minderheitsregierung auseinander. Wenn bereits Koalitionsverhandlungen von vier Parteien gescheitert seien, wie sollten verlässliche Ergebnisse in einem Parlament erzielt werden, in dem noch mehr Parteien vertreten seien? In sofern sei er für eine Große Koalition. „Europa braucht ein verlässliches Deutschland und keine Neuwahlen!“ Dabei seien Kompromisse erforderlich. Auch in Schleswig-Holstein habe die CDU so manche Kröte schlucken müssen. Dies gelte aber auch für die anderen Parteien. So aber habe die CDU mehr Stellen für Polizisten, Staatsanwälte und Richter durchgesetzt und Mittel für die Sanierung von Straßen.
An den geplanten Auflagen für Traditionsschiffe machte der Landesvorsitzende schließlich deutlich, warum Schleswig-Holstein eine klare Stimme in Berlin braucht. „Ich habe als Ministerpräsident die Bundesregierung kritisiert. Das scheint nicht üblich zu sein. Am nächsten Tag habe ich einen Anruf von Minister Schmidt erhalten. Heute sind die Auflagen deutlich entschärft. Ich beabsichtige auch in Zukunft, die Sache des Landes mit klar formulierten Ansprüchen in Berlin zu vertreten.“ Die deutlichen Worte kamen an und wurden mit langem Applaus belohnt.
Die Versammlung wählte folgende CDU-Direktkandidaten zur Kreistagswahl am 6. Mai: Carstensen, Karin, Hörup, WK1; Höller, Stefanie, Handewitt, WK2; Weyher, Jutta, Harrislee, WK3; Behrens, Walter, Handewitt, WK4; Braaf, Silke, Wanderup, WK5; Wiese, Rüdiger, Tarp, WK6; Bielfeldt, Elke, Husby, WK7; Kieback, Dr. Christiane, Glücksburg, WK8; Jepsen, Thomas, Dollrottfeld, WK9; Bork, Ingo, Sörup, WK10; Meyer, Stefan, Rabel , WK11; Trauzettel, Horst, Kappeln, WK12; de Vries, Mario, Boel, WK13; Reese, Frauke, Twedt, WK14; Detlefsen, Thomas, Boren, WK15; Weitkamp, Christoph, Schleswig, WK16; Siebert, Thorsten, Schleswig, WK17; Haulsen, Rainer, Schleswig, WK18; Petersen, Tim, Bollingstedt, WK19; Metzger, Manfred, Esperstoft, WK20; Thiesen, Momme, Schleswig, WK21; Brüggemeier, Ulrich, Kropp, WK22; Klömmer, Thomas, Erfde, WK23. Gewählt wurden zudem 54 Listenbewerber.